Ulrike Haage ist seit mehr als 25 Jahren dem Hörspiel verbunden - als Komponistin, Regisseurin, Skriptautorin und Produzentin. Ihre Kompositionen für die vom Bayerischen Rundfunk produzierte Hörspielreihe "Meine geniale Freundin" markieren einen weiteren Höhepunkt innerhalb einer Vielzahl von Rundfunkproduktionen. Darunter etwa "Bei unserer Lebensweise ist es sehr angenehm, lange im Voraus zu einer Party eingeladen zu werden" (1999), "Alles aber anders" (2009), "The Moon Tapes" (2014), "Sprache mein Stern. Hölderlin hören" (2020), die Etel Adnan - Trilogie "Nacht" (2017), "A Funeral March for the First Cosmonaut" (2019) und "Überweben (2020) oder "Herzbefellt. Ein Nachrufen" (2022). Und nun also die Musik zu "Ferrantes neapolitanischer Saga", der ersten deutschsprachigen und außerordentlich erfolgreichen Hörspiel-Umsetzung des Weltbestsellers. Erzählt wird in mehreren Staffeln die Geschichte der Freundschaft zwischen Elena und Lila, die in einem Armenvierteil im Neapel der 1950er Jahre beginnt. Eine packende Coming-of-Age Geschichte, über eine von Gewalt und Camorra-Strukturen geprägte Kindheit, das Ringen um Bildung und Chancengleichheit, über Liebesaffären, berufliche Aufstiege und Abgründe. Ulrike Haage stellt diesem Epos ihre eigene Klangwelt bei. Musik an der Schnittstelle von Jazz und Klassik, in der sich akustische, elektronische und improvisierte Elemente verbinden - mal zu feinen Melodien, mal zu raumgreifenden Klanglandschaften. Für ihre Arbeiten wurde Ulrike Haage unter anderem mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden, dem Albert-Mangelsdorff-Preis (Deutscher Jazzpreis), dem Sonderpreis Musik der Nordischen Filmtage und dem Gema-MusikautorInnen-Preis ausgezeichnet. 2022 erhielt sie den Günter-Eich-Preis, mit dem sie als wegweisende Hörspielautorin für ihr umfangreiches Lebenswerk geehrt wurde.