CARIBOU war immer dabei: 2001 kreierte Snaith auf „Start Breaking My Heart“ zeitgleich mit FOUR TET einen verspielten, atmosphärischen IDM Sound, der gerne auch mal Glockenspiele oder ein sanftes Piano enthalten durfte. 2010 schwamm er mit „Swim“ auf der Electro-Pop Welle um Bands wie MIIKE SNOW, HOT CHIP oder PASSION PIT und orientierte seinen Sound 2015 auf „Our Love“ stärker in Richtung Dancefloor, wo sich in ähnlichen Gefilden gerade SG LEWIS und JAMIE XX einen Namen machten. Resultat: Egal was Dan Snaith gerade musikalisch anstellt – er fängt den Zeitgeist komplett in seiner Musik ein.
Umso gespannter warteten Fans und Presse auf sein neues Album und den Sound den CARIBOU diesmal zusammenschustert. Dabei liest sich „Suddenly“ weniger als ein Album, das den Zeitgeist einfängt, sondern eher wie eine Werkschau. Der Opener „Sister“ fängt den IDM Vibe aus CARIBOUs Anfangswerk ein, „New Jade“ ist eine Electro-Pop Nummer auf höchstem Niveau und „Never Come Back“ ein absoluter Dancefloor Banger! Doch Dan Snaith wäre nicht CARIBOU, wenn er bei dieser Reise durch die elektronischen Musikstile nicht noch ein bisschen Futurismus einbringt. „Sunny’s Time“ experimentiert mit dem Cloud-Rap entlehnten Vocals, die jedoch in verspulte Pianospuren eingebettet werden und so einen absurden, nie gehörten Mix abgeben. „Ravi“ spielt mit einem Filter-Feuerwerk und treibenden Beats, bei denen das Publikum am Ende gar nicht mehr feststellen kann, wo vorne und hinten ist.
Somit ist CARIBOUs „Suddenly“ ein spannender Rückblick auf die Hypes und Phasen elektronischer Pop-Musik nach dem Jahr 2000 und entwirft zugleich Konzepte für die Musik von morgen. Dan Snaith ist und bleibt eine der prägendsten Figuren in der modernen Popmusik und wandelbar wie ein Chamäleon!
(JDW)
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