Ulrike Haage ist eine Grenzgängerin: sie ist Pianistin, Komponistin, Klangkünstlerin. 2003 wurde sie als jüngste und erste weibliche Preisträgerin mit dem Albert-Mangelsdorff-Preis, der höchsten Auszeichnung im deutschen Jazz, geehrt. Doch auch bei der Popband Rainbirds, neben der Sängerin Katharina Franck, hinterließ sie ihre Spuren. Zudem schreibt und komponiert sie für Theater, Film und Fernsehen - und sie produziert Hörspiele. Zum zweisprachigen Hörstück "Erzählung des Gleichgewichts 4:W" (2013) vom französischen Autor Jean Daive komponierte sie die Musik und saß selbst am Klavier, am Cello ist Johanna Helm zu hören. Neben dem Autor selbst spricht David Bennent. Das Stück ist "eine stenografische Erzählung von einem, der sich zur Sprache zu bringen versucht". (Deutschlandradio Kultur). Haages Komposition dazu ist minimalistisch und ruhig, ein sanfter Sog und dabei beinahe eine eigene Erzählung.