Mit Marcel Gein meldet sich eine neue Stimme in der deutschen Singer-Songwriter-Szene zu Wort. Dem Wahlhamburger gelingt mit "Passanten", was sich jeder Songschreiber wünscht: bereits mit dem ersten Album eine eigene Sprache zu finden. Seine Themen findet Gein weniger im eigenen Befinden als vielmehr nebenbei am Wegesrand. Dann singt er etwa über den Niedergang der Schuhindustrie in seiner ehemaligen Wahlheimat Saarbrücken ("Saarbrooklyn") oder über den ältesten Marathonläufer der Welt. Und während wir Marcel Gein zuhören, finden wir uns selbst wieder im Schicksal der anderen. Aber nicht nur textlich sticht Gein aus der Masse heraus. Er ist nicht nur ein Songwriter, sondern auch ein wirklich guter Sänger, dessen Stimme irgendwo zwischen Tom Waits und Ryan Adams zu verorten ist. Die zeitlose Produktion lässt dieser außergewöhnlichen Stimme ausreichend Platz, Gein gelingt es auf "Passanten", das englische "Kitchen sink"-Drama als deutschsprachigen Drei-Minuten-Popsong zu vertonen. Zwölf Songs über das Hier und Da, das Heute und Morgen.