Die Pianistin ZLATA CHOCHIEVA ist bekannt dafür, unerwartete Assoziationen zu schaffen. In "Chiaroscuro", ihrem ersten Album für Naïve (2022), kombinierte sie die Welten von Skrjabin und Mozart. Ihr nächstes Album "im Freien" (2023), eine Hommage an die Natur, enthüllt neben Ravels Miroirs und Schumanns Waldszenen einen kurzen, wenig bekannten und anmutigen Zyklus (Petite Histoire) von Felix Draeseke. Kein Wunder also, dass sie uns nun für ihr erstes Album mit Orchester eines der obskursten Werke der russischen Romantik anbietet: das Klavierkonzert von Rimski-Korsakow. Dieses Konzert bleibt für sie ein "Wunder an Geschmack, Poesie und Inspiration", ihr intelligentes und klares Spiel ist ideal für die sehr zarte Lyrik, die Rimski-Korsakow in dieser erstaunlichen Partitur voller zahlreicher und subtiler Kontraste einsetzt. Im Mittelpunkt dieser Einspielung, bei der ZLATA CHOCHIEVA von den Musikern des BBC Scottish Symphony Orchestra unter Karl-Heinz Steffens begleitet wird, steht die unbarmherzige Leidenschaft des zweiten Klavierkonzerts von Sergej Prokofjew. In Abweichung von der stürmischen Art und Weise, mit der diese (für die Finger) gewaltige Partitur im Allgemeinen von Pianisten angegangen wird, bevorzugt ZLATA CHOCHIEVA einen gewissen Sinn für Phantasmagorie und erinnert zu Recht daran, dass Prokofjew russische Märchen und Legenden liebte. Danach folgt ein völliger Stimmungswechsel mit der Jazz-Suite für Klavier und Orchester von Alexander Tsfasman, der den amerikanischen Jazz in der Sowjetunion einführte und das erste Orchester, das sich diesem Genre widmete, gründete. In Russland brachte er die Rhapsody in Blue von Gershwin zur Uraufführung, den er zutiefst bewunderte. Seine Jazz-Suite ist eine brillant geschriebene Partitur, die manchmal an den amerikanischen Komponisten erinnert, vor allem aber an Hollywood und sowjetische Filmmusik. ZLATA CHOCHIEVA und Karl-Heinz Steffens schwelgen mit ansteckender und schelmischer Freude in ihrem genialen Charme.