YOUNG WIDOWS können auf der kreativen Ebene nicht stillhalten. ,Easy Pain" ist ohne Frage ihr dichtestes und auf fast schon verstörende Weise süchtig machendes Album. Die Gitarren sind mannshoch, die Drums schlagen dem Hörer direkt ins Gesicht und der charakteristisch sowieso schon atemberaubende Bass legt die Messlatte noch einmal höher. Die Texte und der Gesang von Evan Patterson ist noch eindrücklicher und dynamischer und die Produktion ist ungeheuer massiv. Grenzen werden hier generell missachtet und die Band legt sich mit ihrer fantastischen Beherrschung von Post-Punk, Noise Rock, Pseudo-Industrial, Experimental Doom und Goth wie ein Panzer in die Kurve. YOUNG WIDOWs beschwören die beängstigende Kraft einer zehnköpfigen Band, bleiben im Herzen aber ein Power Trio. Ihr brutales Debüt von 2006, ,Settle Down City" war die Visitenkarte eines Trios, von dem man noch hören würde. Zwei Jahre später folgte mit ,Old Wounds" ein Album, das ganze Heerscharen von Imitatoren hinter sich herzog, die mehr oder weniger erfolgreich waren. Von da an tauschte die Band ein wenig von ihrer charakteristischen Wut gegen die cinematische Atmosphäre von ,In And Out Of Youth" und ,Lightness". Drei Jahre später verschmilzt die Band ihre vergangenen Stärken und ihre zukünftige Zugfestigkeit, um ein Album vorzulegen, dass dem gnadenlosen Bandnamen gerecht wird. Nur wenig Künstler schaffen es, ihre komplette Karriere zusammenzufassen und von dort aus einen Schritt nach vorn zu machen. YOUNG WIDOWS haben genau das geschafft und haben ihren Ruf als wahrlich einzigartige Band noch einmal gefestigt. In ihrer stetigen Abwägung von Schönheit und Häßlichkeit ist ,Easy Pain" ihr vielleicht konsistentestes Album.