Frischer Wind für Matador: Lucy Dacus aus Richmond/Virginia hat eine außergewöhnliche Beobachtungsgabe, ein direktes und unnachgiebiges Songwriting und einen Do It Yourself-LoFi-Sound, der so frisch und einnehmend daherkommt, wie auf den frühen Alben von PJ Harvey. Lucy Dacus' Erstling ist dabei ebenso voller Überraschungen - angefangen von den messerscharf vorgetragenen Lyrics, über verspielte Melodien hin zu Hooks, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen wollen. Doch das Überraschendste daran ist wohl die Tatsache, dass es sich bei "No Burden" wirklich um ein Debütalbum handelt, ein Album ohne Last, ohne Erwartungen, ohne Zweifel und stattdessen voller Ideen und Selbstbewusstsein. Ein starkes Statement einer jungen, zielstrebigen Musikerin, die gerade erst am Anfang ihrer Karriere steht und dafür ihr Filmstudium aufgab. Ihre Filme sind jetzt die Songs: Über fulminante Gitarrensounds breitet sie scharfsinnige Beobachtungen aus, die sich dem allgemeinen Schubladendenken verweigern, und bearbeitet dabei Themen wie Feminismus, Jugend und Auflehnung.