Who's that guy? Kryptischer Name - heißt der Mann vielleicht BATZ oder BUTZ? Fetisch-Maske auf dem Cover und allen möglichen Fotos. So tritt er übrigens auch live on stage auf. Auch die Website (www-b-tz.de) gibt da (noch) nix her. "Aber JA!!", der Album- und die einzelnen Song-Titel bezeugen zumindest klar eine deutschsprachige Herkunft. Und die Aufnahme-Credits verweisen irgendwo auf die Mitte Deutschlands, wahrscheinlich Hessen. Aber GUT!! Belassen wir's beim Incognito-Dasein. Anonymität durch Masken oder ähnliches gibt's in der Rock- und Pop-Geschichte ja nicht zum ersten Mal. Volle Konzentration also auf die Songs, die Musik, die Texte. Und da geht's jederzeit ordentlich ab. Gleich im ersten Song "Spaßgesellschaft" rocken die Riff-Gitarren, treiben Bass und Schlagzeug den Sänger und die Backingstimmen zur regelrechten Rock-Hymne. Jedenfalls geht die mächtige Hookline mit den Worten "Maskenball der Idioten" bestens ins Ohr. Auch die nächsten beiden Nummern, "Gläserner Mensch" und "Blog", fegen die Gehörgänge mit powervollem Hard Rock und kurzen Metalgitarren-Soli sauber. "Alkohol", Titel Nr. 4, liefert mit seinem stampfenden Rhythmus nicht wirklich eine Atempause, auch wenn das Tempo hier etwas gezügelter ist. Und dann wieder überrascht der mitreißende metallische Titel-Song in der zweiten Hälfte mit einem sphärischen Prog-Rock-Zwischenspiel. Die Selbstkritik am eigenen "Schneckenhaus", die heute allgemeine Minderwertigkeit gekaufter Technik in "Nichts geht mehr", die nervigen TV-Köche beim "Schnippeln", die breite Porno-Verfügbarkeit für den "Softporn Daddy", alles unterlegt von sattem Rock, führen dann zu einem absoluten Highlight: "Auf und davon", eine teils akustische, im Refrain hochemotionale Rock-Ballade über den Tod, da muss man mal richtig hinhören. Auch das Saiten-Solo haut einen um. Fazit: B-TZ steht für einen höchst facettenreichen Hard Rock, stimmige, wortreiche deutsche Texte mit griffig guten Botschaften, sich fest ins Ohr einnistende Hooklines, für klasse Instrumental- und Vokalarbeit.