Im Rahmen des Kassetten-Revivals mischt die Indie-Institution Sub Pop Records selbstverständlich auch mit und veröffentlicht mit NIRVANA, THE POSTAL SERVICE und SLEATER KINNEY gleich drei wegweisende Alben auf Tape.
Seien wir einmal ehrlich, für die Freundin/den Freund eine Kassette mit den liebsten Liedern aufzunehmen, ist schon immer etwas Besonderes gewesen und nicht mit dem Brennen einer CD oder dem Zusammenstellen einer Internet-Playlist vergleichbar. Während das Tape in Nischengenres wie der Punk- oder Noiseszene nie ganz verschwunden ist, fand die Kassette im größeren Kontext schon seit Beginn dieses Jahrtausends praktisch nicht mehr statt. Große Firmen stellten die Produktion ein und der beliebte Walkman ist der jüngeren Generation wahrscheinlich nur noch als weit entfernter Begriff aus der Jugend ihrer Eltern bekannt.
Das ändert sich jetzt aber glücklicherweise langsam wieder. Während es in den USA und Großbritannien zahlreiche Tape-Labels gibt, schwappt der Hype auch langsam nach Deutschland über. Wie wichtig Analog auch bei uns wieder ist, wurde am 17.10.2015 deutlich. Da fand der offizielle Cassette Store Day statt. Nachdem der Feiertag der Kassette schon seit zwei Jahren im Vereinigten Königreich veranstaltet wurde, brachten Amande Dagot und Anton Teichmann den CSD (nicht mit dem anderen CSD zu verwechseln) auch zu uns.
Die Kassette als Musikmedium ist also auf dem verdienten Weg zurück, am 20.11.2015 bringt Sub Pop Records drei Alben auf den Markt, die einen tollen Querschnitt des in Seattle ansässigen Labels geben. 1.: Das fantastische NIRVANA-Debüt „Bleach“, welches Cobain, Grohl (damals noch Chad Channing) und Novoselic 1989 an die Spitze der Grunge-Bewegung katapultierte und den Grundstein für „Nevermind“ legte 2.: Das Indie-/Elektro-Meisterwerk „Give Up“ von THE POSTAL SERVICE, das einzige Studioalbum der Band um Ben Gibbard und Jimmy Tamborello das bis heute wegweisend und einflussreich für zahllose Bands und ist. 3.: „No Cities To Love“ der All-Girl-Indie-Formation SLEATER KINNEY. Beim Album der Band aus Olympia handelt es sich um das aktuelle Werk, welches zehn Jahre nach „The Woods“, dem letzten Studioalbum der Band, in diesem Jahr veröffentlicht wurde.
Spätestens jetzt ist es also an der Zeit (falls noch nicht geschehen), das Tapedeck wieder anzuschließen und das analoge Gefühl zu genießen. Vor- und Zurückspulen inklusive! Unten ein kleines Vorfreude-Video aus dem Jahr 1989 und hier gibt ein Interview mit den deutschen Initiatoren. (stef)
Aufgrund deiner Cookie-Einstellungen können wir dir diese Inhalte leider nicht zeigen. Du kannst die Einstellungen hier anpassen oder alle Cookies hier aktivieren.