Analoges Equipment hat seinen eigenen Charme. Etwas, das moderne Software in ihrer unbarmherzigen Perfektion nicht hinbekommt, kleine Fehler etwa, die sich zu einem Charakter summieren. Das Stockholmer Duo Roll The Dice weiß von dieser analogen Charakterstärke. Malcolm Pardon und Peder Mannerfelt wollen keine "zwei Typen mit Laptops" sein. Sie tauchen lieber ein in die chaotische Natur analoger Synthesizer. Dem Geist in der Maschine auf der Spur basteln sie an ihren Instrumentals und offenbaren dabei eine organische, spontane Logik. Das Debüt von 2010 wurde zum Underground-Hit, die unheimlichen Klaviere und die pulsierende Elektronik beeindruckten Fans und Freunde wie Kieran Hebden, Caribou und Fuck Buttons. Verglichen mit ihrem hölzernen, warmen Debüt schlägt "In Dust" (gemastert in Berlin von Stefan Betke aka Pole) dunklere und ruhigere Töne an. Zwar erinnert es immer noch an die kosmischen Entdeckungsfahrten von Cluster und Tangerine Dream, doch klingt es insgesamt gebrauchter, lebendiger: wie etwa eine alte 12"-Inch-Single, die zu oft gespielt wurde.