Nur wenige Künstler leben Veränderung so konsequent wie die Komponistin und Pianistin Ulrike Haage: ob mit den Rainbirds, den Avantgardeprojekten Vladimir Estragon und Stein oder mit der Jazz-Big-Band Reichlich Weiblich. Aber all diese biografischen Stadien sind abgeschlossen, mit ihrem dritten Soloalbum "In:finitum" geht Ulrike Haage wieder zurück auf Start. Faszinierend, wie viel sie auf diesem Album zu sagen hat - und wie wenig sie braucht, um dies auszudrücken. Jeder Augenblick, jeder Ton ist so schön, dass man ihn für die Ewigkeit festhalten möchte. Doch der unaufdringliche Fluss der Musik trägt einen immer weiter - bis man sich am Ende, jeder Zeit enthoben, wieder am Anfang findet. Auch auf ihren beiden ersten Soloalben "Sèlavy" (2004) und "Weißes Land" (2006) hatte sie sich dieser Suche nach dem reinen Klang verschrieben, auf "In:finitum" identifiziert sich Haage nun uneingeschränkt mit den klanglichen Möglichkeiten des Flügels. Begleitet wird sie von Eric Schaefer (Schlagzeug), Uwe Steinmetz (Saxofon) und Franziska Markowitsch (Mezzosopran).