Die Algerierin Cheikha Remitti (1923-2006) war im März 1998, zum Zeitpunkt ihres hier dokumentierten Bremer Konzertes, 75 Jahre alt. Die Musikwelt hatte die "Großmutter des Raï" im Zuge des Raï-Booms der 80er-Jahre wieder entdeckt. Als wesentliche Inspirationsquelle für junge Hitlieferanten wie Khaled, als originäre Stimme einer Musik, die vieles in sich vereinte: aufrechten Stolz, rebellischen Geist, pulsierende Energie, eine raue Sprache, Lebensfreude und Leidenschaft. Cheikha Remitti war echt, und das Publikum spürte es. Die alte Dame versetzte die Konzertbesucher mit ihrem fünfköpfigen Ensemble in einen tranceähnlichen Zustand. Man erlebte eine Magierin. Was Bessie Smith für den Blues sei, das sei Remitti für den Raï, so hatten Kritiker ... mehr lesen