Funny van Dannen wurde 1958 in Tüddern an der holländischen Grenze geboren und zog 1978 nach Berlin, um Werbegrafiker zu werden; ein Beruf, den er nie ausübte. Stattdessen wurde er freier Maler, spielte in diversen Bands und trat ab Mitte der 80er mit seinen Texten und Liedern solo auf. Er war einer der Gründer der Lassie Singers und arbeitete mit Udo Lindenberg und den Toten Hosen zusammen. "Alles gut Motherfucker" ist van Dannens 15. Album. Auf diesem setzt er die zuletzt bei "Geile Welt" begonnene Zusammenarbeit mit dem Alex-Mofa-Gang-Frontmann Sascha Hörold fort. In alter Frische liefert van Dannen chansoneske Folk-Songs über Liebe, Leid und Wahnsinn. "Der kühle Hauch" verspottet den Fetisch Sensibilität, "Forever Yin, Forever Yang" die Yoga-Seligkeit im mitteleuropäischen Herbst des Lebens, durchaus wehmütig mit der typischen Ambivalenz. Mit "Eiskalter Mörder" findet endlich ein Kinderlied seinen Platz, und in "Giftige Kerne" sehen zur Abwechslung Pferde Menschen kotzen. Neben leichten Stücken gibt es auch politische Lieder. Natürlich dürfen Gott und die Engel nicht fehlen, aber auch "Niemand" kommt vor und ein verliebter Musikantenknochen. Funny ist "superglücklich", aber wie es sich für den gestandenen Melancholiker gehört, balanciert er diese Freude mit der todtraurigen Trennungsballade "Jetzt singst du" aus.