Die 1965 in Brooklyn geborene Jazzsängerin, Bandleaderin, Lehrerin und Komponistin Fay Victor ist eine treibende Kraft der New Yorker Improvisations- und Avantgarde-Szene. In ihrer langen Karriere arbeitete sie auf beiden Seiten des Atlantiks mit Größen wie zum Beispiel Misha Mengelberg, Roswell Rudd und Anthony Braxton zusammen. Auf Victors Konto gehen mehrere vielgelobte Alben. Über ihr letztes, "Absinthe & Vermouth" (2013), befand die Kritik: "As if Joni Mitchell wrote lyrics for a lost Betty Carter prog-rock album - and it totally works." Für das Quartett SoundNoiseFUNK schloss sich die Sängerin mit Sam Newsome (Sopransaxofon), Joe Morris (elektrische Gitarre) und Reggie Nicholson (Drums) zusammen, allesamt Koryphäen ihres Fachs. Der Clou: Bevor sich die Vier am 4. August 2017 in den Park West Studios, Brooklyn, für die Aufnahmen zu "Wet Robots" einfanden, hatten sie noch nie in dieser Formation zusammengespielt; gleichwohl kannte man sich aus vergangenen Konstellationen. Wenn Jazz von Überraschungen lebt, wie gemeinhin kolportiert wird, dann zeichnet sich "Wet Robots" durch höchste Vitalität aus, bietet das Album doch ein Dutzend meisterhaft improvisierter Skizzen.