2018 ist es zehn Jahre her, dass sich Meg Remy alias U.S. Girls einen 4-Track-Rekorder und ein Mikrophon schnappte, um eine Reihe spontaner Improvisationen aufzuzeichnen. Im krassen Gegensatz dazu steht ihr Werk "In A Poem Unlimited". Das mittlerweile sechste Album der Künstlerin - und das zweite auf 4AD - hat mit deren Anfangstagen nur noch wenig gemein: Die Songs entstanden während langer Aufnahmesessions in verschiedenen Studios mit über 20 Musikern. Im Sound des Albums schlägt sich die Mitarbeit der vielen Beteiligten nieder. Während in der Vergangenheit oft Samples den typischen U.S.-Girls-Klang ausmachten, entdeckt man auf "In A Poem Unlimited" analoge Grooves - kein Wunder, kamen doch fast alle Stücke durch Mitwirkung von The Cosmic Range, einem instrumentalen Kollektiv aus Toronto, zustande. Musikalisch changieren die Songs zwischen Disco, stimmungsgeladenem Funk und ernstem Synth-Pop. Man darf dazu tanzen, aber die Botschaft ist politisch. Denn: Bei den Aufnahmen handelt es sich zum Beispiel um düstere Meditationen über die aufgeladene Atmosphäre, die direkt nach Gewaltakten "in der Luft liegt", oder Charakterstudien über Frauen, die mit Machtstrukturen zu kämpfen haben.