In vielen Filmen und Büchern taucht das beliebte Gedankenspiel auf: Was würdest du tun, wenn das Ende der Menschheit bevorsteht? Während die einen zu sündiger Lust und Völlerei neigen, kompensieren die anderen ihr Ungemach mit konzentrierter Produktivität. Zu Letzteren scheinen auch Pete Wareham (Saxofon) und seine brillanten Mitmusiker Kushal Gaya (Gesang), Ruth Goller (Bass), Shabaka Hutchings (Saxofon), Satin Singh (Percussion), Tom Skinner (Drums) und Leafcutter John (Elektronik, Produktion) zu gehören. Immerhin lässt es ihre Weltuntergangsvertonung "Last Evenings On Earth" weder an Spielfreude noch an Experimentierlust missen. Wem die bisherigen Veröffentlichungen vom selbstbetitelten Debüt (2013) über den Konzertmitschnitt "Live At The New Empowering Church" (2014) bis zur 12_ÇÖ_ÇÖ "Dot To Dot" (2016) noch in den Ohren klingen, hat auch schon eine ungefähre Vorstellung, wohin die bizarr-exotische Jazz-Postpunk-Disco-Funk-Afrobeat-Reise auf dem zweiten Studioalbum führt. Nur, dass dieses Mal der Albumtitel ein gehöriges Wörtchen mitspricht, und damit der rohe, konfus-energetische Fusion-Sound einen ziemlich dunklen, bleigewichtigen Sog erhält. Ganz klar: Aus der Apokalypse gibt es kein Entkommen.