Der New Yorker Pianist, Songwriter und Sänger Steve Waitt besetzt ein so klassisches Feld der Rockhistorie, dass man sich nach dem ersten Durchlauf von "Stranger In A Stranger Land" verwundert die Augen reibt. Ohne im Geringsten rückwärtsgerichtet zu klingen, versprüht das Album einen Vibe, der unweigerlich an die großen Songwriter der 1970er denken lässt. "Stranger In A Stranger Land" bietet auf 56 Minuten zwölf Songs (eigentlich 13, wenn man den wunderbaren Bonus-Track "St Joe's Lullaby" mitrechnet) mit fließenden Sounds, großartigen Musikanten, kleinen, in sich abgeschlossenen Geschichten, variantenreichen Instrumentierungen und abwechslungsreichem Songmaterial. Dabei steht immer der Song im Fokus: zugänglich, aber nicht simpel, anspruchsvoll, aber nicht verkopft. Mit seiner warmen Stimme und seinen hervorragenden Fähigkeiten am Klavier verknüpft Waitt von klassischer Rockmusik über Blues, Folk und Country bis Jazz eine enorme Bandbreite an Einflüssen zu einem kompakten Ganzen. Geboren und aufgewachsen im Südwesten der USA, spiegeln sich auch New Orleans und dessen regionale Klang-, Hör- und Spielgewohnheiten in Waitts Sound wider. Ohne sentimental zu wirken und konsequent klischeefrei.