"Black Sheep Boy" von OKKERVIL RIVER war ohne Frage eins der erfolgreichsten Alben des Jahres 2005. Die New York Times pries Songwriter Will Sheff für seine musikalischen Romane. Auf ihrem brandneuen Werk ,The Stage Names" blasen OKKERVIL RIVER die moosigen Mauern des Schlosses von ,Black Sheep Boy" in alle Himmelrichtungen, um die Sonne hereinzulassen. War ,Black Sheep Boy" noch ein dunkles Märchen voller trüber Flüsse und unerreichbarer Türme, so lebt ,The Stage Names" in einer ganz und gar modernen Welt, in denen körnige Fernsehbilder Seifenopern, in denen jeder jeden betrügt, in billige Hotelzimmer übertragen. Eine Welt, in der Verlierer spät nachts den Beat ihrer Lieblingssongs auf Bars trommeln und in der gealterte Schaupielerinnen allein in ihren Villen ihre allerletzten Anrufe tätigen. Zwischen den Trümmern von Klassik und dem Trash der Popkultur ist ,The Stage Names" eine cineastische Reise in die Welt des Entertainments. Und entertaint. Echos von Motown Mädchenbands riechen nach der dreckigen Wahrheit des Rock'n'Roll, glitzern im Schatten von BO DIDDLEY, treiben sich mit den VELVETS herum, tanzen mit den FACES und besprühen sich mit billigem Parfüm, um die Spuren des Ganzen zu verwischen. Aufgenommen in Austin mit Brian Beattie und abgemischt von Jim Eno von SPOON verzichtet ,The Stage Names" auf musikalische Gäste und konzentriert sich auf den Kern. Die Musik steigt in die Höhe und löst damit ein früheres Versprechen ein, lange nachdem die Bandmitglieder noch wussten, dass sie das Versprechen überhaupt gegeben hatten.