Im Mittelpunkt des treffend betitelten neuen Turnover Albums "Altogether" steht die Nähe. Obwohl es die erste Songsammlung ist, die das Trio geschrieben hat, während es räumlich getrennt an gegenüberliegenden Küsten lebt, stellt die Platte tatsächlich das bisher kollaborativste und vernetzteste Werk der Gruppe dar und zeigt die intuitive, fast telepathische Beziehung, die Frontmann Austin Getz im Laufe der Jahre mit seinen Bandkollegen entwickelt hat. Turnover entstanden vor etwa einem Jahrzehnt in Virginia Beach, VA, aber der kritische und kommerzielle Durchbruch der Gruppe kam erst sechs Jahre später, als sie mit ihrem gefeierten zweiten Album "Peripheral Vision" die Top 5 der Billboard Heatseekers Charts knackten. Die Band - bestehend aus Getz, seinem Bruder Casey am Schlagzeug und ihrem Jugendfreund Danny Dempsey am Bass - hatte dann 2017 mit dem Nachfolger "Good Nature" einen Streaming-Smash, der allein auf Spotify rund 40 Millionen Plays brachte und den Vice als "ihr bisher bestes Album" bezeichnete. `Altogether' betont nun den vielseitigen Mix an Persönlichkeiten in der Band und beginnt mit einem Lo-Fi getauchten jazzigen Intro, das schnell den treibenden Drums und der Delay-getränkten Gitarre von "Still In Motion" Platz macht. Wie ein Großteil des Albums ist der Song eine Meditation über Veränderung und Perspektive, über das Lernen, den Geist zu beruhigen und den Moment zu schätzen, bevor er verschwunden ist. Das bittersüße "No Reply" rechnet mit Schuldgefühlen, weil man nicht bei einem geliebten Menschen präsent ist, während das sprudelnde "Much After Feeling" die Opfer anerkennt, die man bringen muss, um über die geografische Distanz hinweg verbunden zu bleiben.