ONBC verzieren ihren 'melancholy twang' auf Album #2 mit rockigen Kanten!

Die drei Mitglieder von Oliver North Boy Choir haben sich mit Tanja Simonsen (Ex-Superheroes-Sängerin) als weniger elektronische ONBC zusammengetan. Stilistisch beschreiben sie sich als Indie-Pop-Band mit näselndem »Melancholy Twang«. Schon das Debüt »Crash, Burn & Cry« hat im SadCore-Bereich für Furore gesorgt. Nun kommt mit "Travelmate" der Nachfolger, der ihren Status festigen wird. Man hört kaum, ob die zwölf Titel einem Serien-Soundtrack aus den 1990ern entstammen oder doch aus diesem Jahrzehnt. Die meisten Songs wirken abgeklärt, aber auch jugendlich-traurig, als hätten Daughter zwei neue Frontfrauen mit weniger kehligem Klang. Tanja Simonsen und Camilla Florentz verflechten ihre Stimmen ganz wunderbar. Es gibt keine Lückenfüller, »tombstone« und der dezente Postrock-Track »N.Y. or whatever« sind weiträumige, kantige Bebilderungen eines Balanceakts zwischen Sehnsucht nach sorgloser Jugendliebe und dem Schmerz, der sich in der weltkriegsinspirierten Namensgebung des Albums zeigt: »Travelmate« wurde in einem alten Luftschutzbunker aufgenommen. »Vapour Trails«, die großartig intensive Vorabveröffentlichung, ist das unbestrittene Herz der Platte und bestätigt die kursierenden Vergleiche mit Low und Julee Cruise.