Selbst wenn Markus Detmer mit seinem Label Staubgold von Berlin ins französische Perpignan übergesiedelt ist, eine Konstante ist geblieben: nach wie vor dominieren Veröffentlichungen das Portfolio, die gängige Hörgewohnheiten links liegen lassen. Und so ist das auch bei Chico Mello und Nicholas Bussmann, die als brasilianisch-deutsches Duo Telebossa nach dem selbstbetitelten Debüt von 2011 mit "Garagem Aurora" ihr zweites Album auf den Markt bringen. Auf diesem gehen die beiden Musiker ihren vor fünf Jahren eingeschlagenen Weg kühn und schwungvoll weiter. Stand bei "Telebossa" noch die Auseinandersetzung mit traditioneller Bossa und deren Großmeister Antonio Carlos Jobim, Caetano Veloso oder Joao Gilberto im Vordergrund, so hat die sehr individuelle Mixtur brasilianischer Stilelemente mit experimenteller Neuer Musik auf "Garagem Aurora" eine unverkennbar eigene Note bekommen. Das liegt zum einen gewiss daran, dass man die beiden bisherigen Hauptinstrumente Cello und Gitarre gegen Gesang und Klavier eintauschte, und so ganz neue Ausdrucksformen kreieren konnte. Zum anderen hat auch das Mitwirken des Gaststars Van Dyke Parks sein Übriges getan.