Auf seinen täglichen Exkursionen durch die Soundvielfalt seiner Synthesizer hat der Komponist und Konzeptkünstler Conrad Schnitzler (1937-2011) immer wieder Klänge, die ihm besonders gefallen haben, auf Band gespeichert, um sie bei Live-Performances zu kombinieren. So entstand ein riesiges Klangarchiv. Anfang der 2010er erhielt Jens Strüver, Produzent der "Con-Struct"-Serie, Zugang zu dieser Soundbibliothek. Bei deren Erkunden kam ihm die Idee, daraus neue Kompositionen anzufertigen. Das heißt eigenständige Tracks, keine Remixe. Nach dem ersten "Con-Struct"-Album beschloss er eine Serie zu starten, in der verschiedene Elektronikmusiker ihren Zugang zum einzigartigen Schnitzler'schen Klangkosmos dokumentieren. Schneider TM ist schon rund 30 Jahre in diversen musikalischen Bereichen aktiv, seit 1997 beschäftigt er sich mit elektronischer Musik. Bei seiner posthumen Kollaboration mit Schnitzler wollte er so nah wie möglich an dessen Geist herankommen. Dafür schuf er eine musikalische Situation, in der beide miteinander im selben Raum arbeiteten: Schnitzler "spielte" seine vorproduzierten Dateien oder Modular System, Schneider TM bearbeitete die Klänge live und spontan mit Mischpult, Effekten, Filtern usw. Ganz so, als würde Schneider TM mit dem Verstorbenen eine Konversation führen.