Hinter 1115 verbirgt sich ein Experimental-Duo, bestehend aus dem Produzenten Grey und dem Vokalisten Fehler Kuti. Grey bedient eine virtuelle 808, Bass und Orgel-Synthesizer, während Fehler Kuti seine Stimme loopt und transformiert. Ihre Auftritte bestehen aus improvisierten Performances, die von Dada-Rap über hypnotische Rhythmen und noisige Soundscapes bis hin zu Techno reichen. Im Januar 2016 veröffentlichte 1115 mit "The Drowned World" eine erste EP. Sie erschien beim Münchner Label Alien Transistor. Dort kommt auch das Debütalbum "Post Europe" heraus. Es wurde von Markus Acher und Cico Beck (The Notwist, Joasihno) produziert und beschäftigt sich mit der Auflösung Europas aus der Perspektive jener, die als europäische Bürger nie gemeint sind. In anderen Worten lotet "Post Europe" Fragen von politischer Repräsentation aus - "Post-Europe" ist also nicht "nur" Musik, so wie eine Oper auch nie "nur" Musik ist. Mit einem Tiefensog aus Subtext und Schichtarbeit ziehen 1115 Bahnen durch einen Strom, in dem Kollegen wie Arca und Dean Blunt, Drexciya und Dopplereffekt, oder auch Juan Atkins und Moritz von Oswald, Roland Kirk und Sun Ra, schwimmen und schwammen. Aber die Stimmen des Librettos gehören den Namenlosen, Wegradierten und Vergessenen. Den Unsichtbaren.