Oberflächliche Hörer behaupten von Zeit zu Zeit, dass Psychobilly im Grunde immer gleich klinge, weil sich die Akkordfolgen oft ähneln und sich Elemente wie die dominante Snaredrum und der Schlagbass wiederholen. Der Kenner genießt hingegen die vielen klanglichen Facetten, die durch die Handschrift verschiedener Musiker entstehen. Man höre sich beispielsweise das aggressive slappen von Kris an. Der Tieftöner der QUARANTEDS aus Los Angeles klingt knochentrocken und kompromisslos und treibt die neuen Songs auf "World Wide Quarantine" (Crazy Love Records) sehr effektvoll nach vorn. Die Band wurde ursprünglich im Jahr 2005 gegründet, der Mann am Bass kam erst im Jahr 2010 dazu. Franknchrist an Gitarre und Gesang ist das einzige Originalmitglied in diesem Trio, aber nach dem Hören der sieben Tracks auf dem vorliegenden Mini-Album kann man sich keine bessere Besetzung für die Band vorstellen. Die QUARANTEDS sind roh und kraftstrotzend, zielen voll auf die Fresse und bringen doch auch ein paar tolle melodische Komponenten mit ein, so z.B. in "King Of The Night", ein Track der nicht allein aufgrund des Gesangs eingängig wirkt (der Texte wird eher mit rauer Kehle skandiert). Die Magie basiert auf der einfachen, aber wirkungsvollen Gitarrenarbeit, die mit ein paar wohl gewählten Akkorden den Eindruck vermittelt, man habe es hier mit einer starken Melodie zu tun.