Schneelandschaft mit Palmen. Vanillepudding mit Bockwurst. Ähnlich gegensätzlich mutet es an, wenn Walkabouts-Frontmann Chris Eckmann mit Tosca-Tüftler Rupert Huber eine Platte macht. Doch bereits die ersten Takte ihres ungewöhnlichen Projektes Long verraten, dass vermeintliche Gegensätze hier eine organische Symbiose eingehen. "American Primitive" folgt einer ungewöhnlich langen Geschichte, die ironisch im Projektnamen Long aufgefangen wird. Acht Jahre ist es her, dass sich Eckman und Huber zufällig auf einer Party trafen. Bei einem gemeinsamen Jam fand man heraus, dass es über die Gräben zwischen amerikanischem Folk und europäischer Elektronik hinweg doch viel Gemeinsames gibt. Und bei den Aufnahmen war es keineswegs so, dass Eckman für die akustischen und Rupert für die elektronischen Parts zuständig war - beide machten beides. Ein Grund, warum "American Primitive" so organisch klingt. Beim sanften Fluss dieser urbanen Folksongs vergisst man unweigerlich die Herkunft der Musiker. Manches erinnert stärker an die Walkabouts oder Dirt Music, anderes greift eher abstrakt den Raum.