Was viele nicht wissen: Jan Jelinek ist nicht nur ein Wandler zwischen "hörbarer" und "tanzbarer" Elektronik, Jazz und Dancefloor, Improvisation und Experiment, sondern im Auftrag des SWR auch ein eifriger Verfasser von Radiohörstücken. Für die Audiocollage "Kennen Sie Otahiti?" erhielt er den Karl-Sczuka-Förderpreis 2012. Zuletzt entstand das Hörstück "Beweisstücke für das Bombardement" (2015). Die lautpoetische Collage "Zwischen" von 2017 versammelt 22 Antworten auf 22 Fragen. Allen Antworten ist gemeinsam, dass sie in öffentlichen Interviewsituationen aufgezeichnet wurden. Aus der Artikulation der Befragten - eloquente, in der Öffentlichkeit stehende Persönlichkeiten wie Alice Schwarzer, John Cage, Lady Gaga, Joseph Beuys, Yoko Ono, Slavoj Zizek - extrahierte Jelinek Verzögerungen und montierte diese aneinander. So entstanden Klangcollagen der Stille. Doch diese Stille ist trügerisch, denn in ihr schweigt lediglich Bedeutung. Hörbar bleibt eine archaische Körpersprache: Modi des Atmens, Planungsphasen, gärende, nach Sinn ringende Wortpartikel, die sowohl in lautmalerischen Tumult ausbrechen, als auch in sonores Rauschen abdriften können. Die LP-Veröffentlichung von "Zwischen" erscheint auf Jelineks 2008 gegründeten Label Faitiche und ist auf 500 Exemplare limitiert.