Auf seinem zweiten Album "Hide Your Way" kombiniert das britische Quintett Me And My Friends rund um den Sänger, Gitarristen und Songwriter Nick Rasle traditionellen englischen Folk mit Rhythmen, die man während der Siebziger in Westafrika und der Karibik geboten bekam, insbesondere Afrobeat, Soukous, Highlife und Roots Reggae. Was sich auf Papier nach einer mindestens ungewöhnlichen, auf jeden Fall einzigartigen Mischung anhört, klingt aus den Lautsprechern schallend ziemlich stimmig. Und immer noch einzigartig. Denn es ist nicht allein die außergewöhnliche Mixtur, die aufhorchen lässt. Wie die Musiker ihren jeweiligen Background einfließen und im großen Ganzen aufgehen lassen, ist nicht minder beeindruckend. Fred Harpers vom Gospel beeinflusstes Schlagzeugspiel und James Grunwells tiefenentspannte Basslines bereiten ein groovendes Rhythmusbett, in dem Sam Murrays knurrende Klarinette und Emma Colemans markantes Cello harmonisch zum Ruhen kommen. Drumherum legt Nich Rasle frisch und agil reich verzierte Gitarrenmelodien. Dem ansteckend fröhlichen Sound stehen jedoch anklagende, mit emotionaler Inbrunst vorgetragene Songtexte gegenüber, die Geschichten über Korruption, Verlust, Leid und Trauer zum Inhalt haben, was wiederum an frühe Jazz- und Delta-Blues-Tage erinnert.