Nach Stationen in verschiedenen Rockbands startete der Mannheimer Musiker Michael Bundt Ende der Siebziger seine Solokarriere. Er veröffentlichte drei Alben, zuletzt 1980 "Electri City", auf denen er die Möglichkeiten elektronischer Musik auslotete. Experimentierfreudig, abwechslungsreich und meist instrumental bewegte er sich dabei in den Gefilden von Krautrock, Berliner Schule, Space-Futurismus und Synthie-Pop. "Electri City" entstand praktisch als Vorbote des Home-Recording-Trends in Bundts eigenen Studio mit einem PPG-Synthesizer und Vierspur-Tonbandgerät. Das Album ist bestimmt von gelassen durchlaufenden Step-Sequenzer-Miniaturen, elektrisierenden Synth-FX-Eskapaden und Schnipseln verfremdeter Field-Recordings. All das komplettiert sich zu einem komplexen, ausdrucksstarken musikalischem Gebilde, das direkt einem "Captain Future"-Clip entsprungen sein könnte, und das den Krautrock des Vorgängeralbums "Neon" entschieden hinter sich lässt.